Im Herzen Mittelschwabens fand der diesjährige Schwäbische Fischereitag statt. Präsident Hans-Joachim Weirather begrüßte mit Ehrengästen und Fachreferenten insgesamt einhundertzwanzig Mitglieder und Besucher, darunter einhundertsieben Delegierte im Klosterbräuhaus Ursberg.
Den dramatischen Verlust an Artenreichtum in den Schwäbischen Gewässern, aber auch die Möglichkeiten, mit Renaturierungs- und Klimaanpassungsmaßnahmen dem entgegenzuwirken, hob Präsident Hans-Joachim Weirather gegenüber den Teilnehmern der Veranstaltung hervor. Genau aus diesem Grund, dass jede dieser Chancen genutzt werden muss, adressierte er ein sehr deutliches Nein an die Planer eines neuen, zusätzlichen Wasserkraftwerks am Lech im Augsburger Stadtwald. Weiterhin attestierte er der Bayerischen Staatsregierung einen schwerwiegenden Fehler darin, dem weiteren Ausbau der Wasserkraft und insbesondere vor allem auch den Kleinwasserkraftwerken den Rang des überragenden öffentlichen Interesses eingeräumt zu haben. Dieses überragende öffentliche Interesse müsse vielmehr der Renaturierung unserer Gewässer gelten.
Mit einer kurzen Vorstellung präsentierte sich Stefan Zott als neuer Geschäftsführer des Fischereiverbands Schwaben. Dabei erläuterte er die Schwerpunkte und Ziele seiner Arbeit in den kommenden Monaten. Vor allem der Austausch mit den Mitgliedern hat für ihn oberste Priorität.
Die Wasserwirtschaftsämter Kempten und Donauwörth, vertreten durch Philipp Clermont und Klaus Bienstock, erläuterten mit beeindruckenden Bildern die bereits durchgeführten und geplanten Maßnahmen zur Verbesserung des Lebensraums der Mindel. Die Maßnahmen dienen nicht nur zur Herstellung der Durchgängigkeit, sondern sie fördern bei richtiger Planung und Durchführung die dringend notwendige Strukturverbesserung an verarmten Gewässern.
Lena Meier, Umweltreferentin des Landesfischereiverband gab der Versammlung einen tieferen Einblick in die Effizienz von lebensraumverbessernden Maßnahmen. Mit ihren Untersuchungen und Erfolgskontrollen beweist die Expertin für Umweltplanung und Ingenieurökologie sehr deutlich, dass solche Maßnahmen für den Erhalt von Artenvielfalt äußerst erfolgreich und deswegen absolut wichtig sind.
In der Mitglieder- und Delegiertenversammlung wurde Norbert
Frank, ausgeschiedener Kreisobmann des Landkreis Neu-Ulm, mit der silbernen
Verdienstmedaille des Landesfischereiverbands Bayern vom Präsidenten
Hans-Joachim Weirather geehrt.
Peter Stohr, ehemaliger Vorsitzender der Genossenschaft der Bayerischen
Bodenseefischer und Vertreter des Fachbereichs Seenfischerei erhielt die Verdienstmedaille
des Fischereiverbands Schwaben. Für seine langjährige Tätigkeit als Kreisobmann
in der Stadt Augsburg und im Vorstand des Fischereiverein Augsburg wurde Martin
Fekete mit der goldenen Ehrennadel des Fischereiverbands Schwaben ausgezeichnet.
Die größte Ehre im Fischereiverband Schwaben wurde dem ausgeschiedenen
Bezirksjugendleiter Reinhold Hauke zu Teil, er wurde vom Präsidenten zum Ehrenmitglied
ernannt.
Einen sehr tiefen Einblick zum Umgang mit Fischotter, Gänsesäger und Kormoran gab Ministerialrat Dr. Reinhard Reiter vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus. Die von ihm vorgestellten Studien zeigen unter anderem sehr deutlich, wie stark negativ sich das Vorkommen dieser Prädatoren auf die Fischbestände auswirkt.
Bei den Neuwahlen wurde mit einer Ausnahme der Präsident und
Vorstand bestätigt. Mit Ulrich Krafczyk stellte sich ein bekanntes Gesicht zur
Wahl und wurde von der Versammlung zum Schatzmeister gewählt.
Die weiteren Wahlergebnisse und die neue Zusammensetzung der neu- bzw. wiedergewählten
Ausschussmitglieder können auf der Internetseite des Schwäbischen
Fischereiverbands eingesehen werden.